Dr. Göttler bringt Schülern Wilhelm Diess näher
Um den Schülerinnen und Schülern der 5. Klassen den Namenspatron ihrer Schule näherzubringen, hatte die Fachschaft Deutsch Dr. Hans Göttler für einen Vorlesetag ans Wilhelm-Diess-Gymnasium eingeladen. Auf humorvolle Art und Weise lieferte Göttler einen Einblick in Leben und Werk des niederbayerischen Autors. Diess, der heute als bedeutender bayerischer Erzähler seiner Zeit gilt, wurde 1884 in Bad Höhenstadt geboren und besuchte in Pocking die Volksschule, bevor er zunächst nach Passau und dann nach Landshut ins Gymnasium ging. Er sei ein guter Schüler gewesen, berichteten Zeitgenossen. Er hätte allerdings noch besser sein können, wenn er etwas fleißiger gewesen wäre, so Göttler mit einem Augenzwinkern zu den Fünftklässlern. Diess studierte in München Jura und führte dort eine florierende Kanzlei. Nach 1945 war der als Gegner der Nationalsozialisten als unbelastet eingestufte Diess sowohl für das Justiz- als auch das Kultusministerium tätig, wo er sich unter anderem um den Wiederaufbau des Theaterwesens verdient machte. Für staunende Gesichter bei den Schülerinnen und Schülern sorgte, dass Diess seine Geschichten anfangs gar nicht hatte aufschreiben wollen und diese geheim festgehalten wurden. Vielmehr habe er sich als mündlicher Erzähler gesehen. In seinen Geschichten erzählt Diess humorvoll vom alltäglichen Leben der damaligen Zeit – oft auch von seinem eigenen. Exemplarisch las Göttler anschließend die Geschichte „Es brennt“ vor, in der der junge Erzähler und sein Freund versuchen, Hab und Gut aus einem in Flammen stehenden Haus zu retten. Dabei ereignet sich allerlei Kurioses, darunter gut gemeinte, aber letztlich kontraproduktive Rettungsversuche der beiden Männer, bis hin zur Feuerwehr, die aus übertriebenem Eifer das Nachbarhaus gleich noch mit unter Wasser setzt. Die Schülerinnen und Schüler waren begeistert bei der Sache und mussten angesichts der vielen seltsamen Begebenheiten auch einige Male laut lachen.
(PNP vom 22.07.2025)
