Ferienseminar für hochbegabte und besonders leistungsfähige Gymnasiasten in Passau
Von Vorträgen über Terrorismus, Sozialpsychologie und die politische Situation in den USA bis hin zum Betrachten des Weltalls, einem Exkurs zur Musik der Shakespearezeit und vielem mehr: Das Ferienseminar für Gymnasiasten in Niederbayern 2024 gab mir einen Einblick in die Vielfältigkeit verschiedenster wissenschaftlicher sowie sozialer Disziplinen und die Bedeutsamkeit, mein Wissen so oft und so stark wie möglich zu erweitern.
Unsere Woche fing an mit interaktiven Workshops, die sowohl unsere Kommunikation als auch Kreativität fördern sollten. Beispielsweise bekamen wir in dem Workshop „Präsentieren und Artikulieren“ einen Text mit Wörtern, die nicht wirklich Wörter sind, mussten uns dazu ein Szenario, eine Geschichte zum Text ausdenken und diese dann mit „Nicht-Wörtern“ so überzeugend wie möglich vortragen. Dabei gingen wir nicht nur alle aus unserer Komfort-Zone heraus, sondern wuchsen innerhalb von einer halben Stunde durch geteilten Spaß automatisch näher zusammen. Des Weiteren erhielten wir einen autobiographischen Alltagsbericht über „Das Leben mit Autismus“ von Julian Leske, der uns dazu inspirierte, jede Person mit dieser sowie jeglicher Beeinträchtigung individuell zu betrachten und uns ihren Bedürfnissen anzupassen. Neben den vielen wissenschaftlichen Vorträgen wie der mathematischen Basis des digitalen Scannens und Druckens von Kulturgütern (wie beispielsweise Mumien) hatten wir auch die besondere Gelegenheit, die Sternwarte der Veste Oberhaus in Passau zu besuchen und uns nach einem Vortrag über die Astronomie und die vielen verschiedenen Himmelskörper unseres Universums selbstständig mit dem Teleskop den Nachthimmel anzusehen. Weitere Themen waren die Anwendung künstlicher Intelligenz in der Wissenschaft, eine aktuelle Analyse der Präsidentschaftswahlen in den USA, eine Einführung in die Sozialpsychologie sowie ein Exkurs in die Musik der Shakespearezeit. Natürlich durfte auch ein Besuch der Stadt Passau mit einer Stadtführung und Schifffahrt nicht fehlen.
Anfangs war ich definitiv nervös, eine Woche mit unbekannten Mitschülern zu verbringen, es dauerte jedoch nicht länger als 15 Minuten, bis wir uns alle untereinander kennenlernten und bereits die ersten Gemeinsamkeiten feststellten. Genauso unsicher machte mich die Tatsache, dass ich mich im Seminar mit Themen auseinandersetzen müsste, die mir an sich aus der Schule unbekannt waren und welche im Unterricht auf diese Art und Weise nie wirklich besprochen wurden. Wenn ich nun aber zurückblicke, kann ich mit fester Überzeugung sagen, dass meine Erwartungen übertroffen wurden, da ich nicht nur mein Wissen mit unglaublich interessanten und beeindruckenden Themen erweitern konnte, sondern vor allem tatsächlich neue und schöne Freundschaften schließen konnte, weshalb ich solche Gelegenheiten immer wieder sehr gerne wahrnehmen werde und dies nur weiterempfehlen kann.
Jovana Mihajlovic