Endlich wieder: “Bonjour, les amis!”
Schüleraustausch von WDG und Collège Jeanne d’Arc Rambervillers
Als im März 2020 der Besuch der Pockinger Schüler im französischen Rambervillers pandemiebedingt kurzfristig abgesagt werden musste, hatte sich niemand vorstellen können, dass es drei lange Jahre zu keinem Austausch zwischen den beiden Schulen kommen würde.
Groß war die Freude daher, als der französische Bus im Februar mit 31 dreizehn- bis vierzehnjährigen Jungen und Mädchen und ihren beiden Begleitlehrkräften vor dem Wilhelm-Diess-Gymnasium hielt. Der übliche Besuchstermin zu Schuljahresbeginn war aufgrund der zu diesem Zeitpunkt geltenden Coronaregeln noch nicht möglich gewesen, so dass die jungen Franzosen Bayern bei ziemlich niedrigen Temperaturen kennenlernten – was ihre Freude am Entdecken einer fremden Kultur jedoch keinesfalls schmälerte. Gemeinsame Unternehmungen in der Freizeit, der Besuch einiger Unterrichtsstunden am WDG, das Erstellen von Plakaten, die den Aufenthalt dokumentierten und nicht zuletzt zahlreiche Ausflüge nach Passau, Regensburg und in die Bavaria Filmstudios nach München machten den Aufenthalt in Bayern zu einem beeindruckenden Erlebnis für die französischen Jugendlichen.
Gleich zwei Wochen später, Ende März, fand der Gegenbesuch in Lothringen unter Leitung der Lehrkräfte Eva Bayersdorfer und Monika Renner statt. Nun kamen die Pockinger Schüler in den Genuss der Gastfreundschaft der französischen Familien und konnten so Einblick in den französischen Familien- und Schulalltag gewinnen. Das Collège Jeanne d’Arc hatte zahlreiche Ausflüge für seine Gäste organisiert, etwa einen Besuch des Europaparlaments in Straßburg, eine Stadtführung in Nancy mit Besuch des Aquariums, den Besuch einer Bonbonfabrik oder einen Ausflug in die elsässischen Weinstädte Riquewhir und Kaysersberg mit Erkundung der Burganlage Hochkönigsburg. Im Rahmen der Ausflüge wurden die deutschen Jugendlichen in Straßburg auch Zeuge der typisch französischen Streik- und Demonstrationskultur, als sie eine friedliche Demonstration von 10000 Bürgern gegen die beschlossene Rentenreform beobachten konnten.
Nach all den unvergesslichen Eindrücken fiel den meisten der Abschied von den nun liebgewonnenen neuen Freunden schwer, obwohl man sich versprach, in Kontakt zu bleiben. Manche Träne floss, als es nach einer Woche hieß: „Au revoir, les amis!“
(PNP vom 14.04.2023)