Wilhelm-Diess-Gymnasium Pocking aktiv gegen gegen Rassismus und Diskriminierung
Gruppenbild (von links nach rechts): Harald Grünwald (Verbindungslehrer), Anna Bieringer (Schülersprecherin), Julia Schneider (Schülersprecherin), Jakob Lorenz (Schülersprecher), Sebastian Schnurrenberger (Referent des medienpädagogischen Projekts: Netzgänger (mit dem Thema: Resp@kt)), Philipp Vetter (Verbindungslehrer), Martin Thalhammer (Schulleiter)
SMV veranstaltet Aktionswoche zum Thema Rassismus und Diskriminierung in den Jahrgangsstufen 6 – 10
Schulen als Orte nicht nur der Wissensvermittlung, sondern auch der Werteerziehung kommt große Bedeutung beim Abbau von Vorurteilen in der Gesellschaft zu. Auch das Wilhelm-Diess-Gymnasium hat es sich seit vielen Jahren zur Aufgabe gemacht, aktiv eine Kultur zu fördern, in der Rassismus und Diskriminierung keinen Platz haben. So ist das Pockinger Gymnasium Teil des Schulnetzwerks „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, einem Zusammenschluss von Bildungseinrichtungen, dem bundesweit über 3500 Schulen angehören und sich verpflichten, aktiv Diskriminierung vorzubeugen. Vor diesem Hintergrund führte die SMV, federführend vertreten durch die Schülersprecher Anna Bieringer, Jakob Lorenz und Julia Schneider mit Unterstützung der Verbindungslehrer Harald Grünwald und Philipp Vetter eine Aktionswoche mit verschiedensten Projekten und Aktivitäten durch, die die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 6 bis 10 altersgerecht für die Problematik von Rassismus und Diskriminierung sensibilisieren.
In der 6. Jahrgangsstufe erarbeiteten die Klassen zusammen mit ihren Lehrkräften zunächst ein gewisses Grundwissen über Stereotype, Klischees, Vorurteile und den Zusammenhang dieser Phänomene. Wissen um diese Verhaltensmuster ist jedoch nur die halbe Miete und so standen in einem weiteren Teil Tipps im Mittelpunkt, andere und auch eigene Vorurteile auf die Probe zu stellen. Am Ende überlegten sich die Schülerinnen und Schüler kurze und aussagekräftige Botschaften zu Toleranz und Respekt und bastelten daraus knallig bunte und lebensfrohe Anstecker, die an die Schulfamilie verteilt wurden.
Schülerinnen und Schüler der 7. Jahrgangsstufe wurden zunächst von Dagmar Dobler vom Referentennetzwerk „Digitale Bildung in Niederbayern“ darin geschult, Projektideen in kurze Filmclips umzusetzen. Im Zentrum standen dann passend zur Themenwoche alltägliche Situationen, die engagiertes Einschreiten und Zivilcourage erfordern. Die Schülerinnen und Schüler der einzelnen Klassen erstellten selbst Trickfilme bzw. Trailer, die diese Situationen anschaulich und altersgerecht aufbereiteten. Die fertigen Produkte wurden abschließend durch die SMV gesichtet und in einer Ausstellung in der Aula zugänglich gemacht.
In der 8. Jahrgangsstufe gestalteten die Schülerinnen und Schüler sog. Stolpersteine, die an Opfer rassistischer Gewalt und Menschen, die sich gegen Rassismus eingesetzt haben, erinnern. Dazu wählten sie zunächst für sie interessante und den genannten Kriterien entsprechende Persönlichkeiten aus und verfassten Biographien, die Leben und Wirken dieser Menschen erfahrbar machten. In einem zweiten Schritt wurden die tatsächlichen Stolpersteine aus Paper gebastelt und mit den wichtigsten Informationen zu den gewählten Personen sowie QR-Codes versehen. Stolpersteine, die sich in vielen Städten finden, verleiten dazu, kurz innezuhalten und der gewürdigten Personen bzw. Ereignisse zu gedenken. Und auch die Stolpersteine der Schülerinnen und Schüler erfüllen einen ähnlichen Zweck, wenn sie, angeordnet in einer bunten Gedenkwand, im Zuge einer Ausstellung präsentiert werden.
Die 9. Jahrgansstufe stand unter dem Schlagwort „Resp@kt“. Sebastian Schnurrenberger, Referent des Netzwerkes „Digitale Bildung in Niederbayern“ und Niederbayernkoordinator des medienpädagogischen Peer-Projektes „Netzgänger“, vermittelte den Schülerinnen und Schülern die Bedeutung eines sicheren und vor allem respektvollen Umgangs miteinander in digitalen Medien. Ziel dieser Auftaktveranstaltung war es, neben der Sensibilisierung für dieses wichtige Thema das Interesse für die Tätigkeit als Medientutor zu wecken. Hierbei werden ältere Jugendliche in Medienkompetenz ausgebildet, um ihr Wissen über die Tücken und das angemessene Verhalten im Internet an jüngere weiterzugeben.
Rassismus als globales Phänomen verarbeiteten die Schülerinnen und Schüler 10. Jahrgangsstufe in Form einer Ausstellung unter dem Motto „Rassismus weltweit“. Mit Unterstützung durch ihre jeweiligen Geschichte- und Sozialkundelehrkräfte bereiteten die vier 10. Klassen über einen Zeitraum von 2-3 Wochen Informationen zu den geographischen Schwerpunkten „Afrika“, „Asien“, „Amerika“ und „Europa“ auf und machten diese der Schulfamilie in optisch ansprechender Form zugänglich. Die Ausstellung wurde in der Aula aufgebaut und bietet auch Filmclips der 7. Klassen sowie Stolpersteinen der 8. Klassen Platz, als bereichernde individuelle Noten in einem vielfältigen und kreativen Gesamtkonstrukt.
Martin Thalhammer, Schulleiter des Wilhelm-Diess-Gymnasium, bedankte sich bei der SMV, den beteiligten Lehrkräften und den Referentinnen und Referenten für die Organisation und Durchführung dieser Aktionswoche. Eine tolerante und vorurteilsfreie Gemeinschaft stellt sich angesichts realer kultureller Vielfalt in der Regel nicht von selbst ein. Sie bedarf kontinuierlichen Engagements und muss immer wieder aufs Neue gefestigt werden. Dies trifft auf die Gesellschaft und auch auf die Schule als ihr Abbild zu. Aktionen wie diese Projektwoche können dafür einen wertvollen Beitrag leisten. -WDG